Finn Matti Hirtz // Add-On – Erweiterung Universität Bonn

 

 

Entwurfsaufgabe war ein Seminargebäude mit Räumen unterschiedlicher Größe zur allgemeinen Nutzung für die Universität Bonn. Das Baufeld liegt im Nordosten des Bonner Hofgartens, gegenüber des Universitätsclubs und seinem prächtigen Baumbestand, mit Blick auf den Rhein. Zwischen dem Ostflügel des barocken, kurfürstlichen Schlosses (heute Uni) sowie dem Lenné-Haus aus dem 18. Jh. ist es sehr prominent gelegen. Um all diesen örtlichen Einflussfaktoren gerecht zu werden, galt es einen Grundriss zu entwickeln, der sich zu allen Seiten gleichermaßen öffnet und eine allseitig freie Fassade & Belichtung ermöglicht. Der Erschließungs- und Nebenraumkern liegt asymmetrisch eingerückt im Baukörper und teilt ihn in einen kleineren, multifunktionalen Bereich zum Lenné-Haus und einen größeren Bereich, der sich dem Schloss zuwendet und dem reinen Seminarbetrieb dient. Der Seminarbereich ist in den oberen Geschossen zwei- und dreiteilbar, um eine große Flexibilität an Seminar- und Gruppengrößen zu ermöglichen. In der vertikalen Staffelung orientiert sich der Baukörper an den Gesimshöhen des Schlosses. Die Haupträume übernehmen die Geschosshöhe von ca. 6m, die dienenden Räume im Kern sind halbgeschossig mit einer lichten Raumhöhe von 2,75m und so ihrer Nutzung angepasst. In seiner äußeren Erscheinung übernimmt der Neubau ebenfalls Elemente des Schlosses. So teilt sich der Baukörper in einen durch die Elementfassade massiver wirkenden unteren Teil, und ein „aufgesetztes“, durch die kleiner gerasterte Pfosten-Riegel-Fassade filigraner wirkendes, Dachgeschoss. Die klassischen Architekturelemente des Ostflügels dienen der Referenz, werden jedoch funktionalisiert. So werden die Pilaster beispielsweise zu Lamellenfenster-Streifen, die der Belüftung dienen; der Sockel wird zu einem Band aus Zweiflügeltüren, die Fluktuation ermöglichen und die Räume im EG komplett öffenbar zum Park machen. Die Gesimse beinhalten Textilscreens, die den Sonnenschutz übernehmen; das Dachgeschoss dient dem Ausblick.

 
 

Prüferin: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hartwig Schneider
Co-Prüferin: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder
Betreuer: Sven Aretz, Roman Krükel, Benedikt Surmann

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