Lukas Suter // Adaptiver Umbau des ehemaligen Gutshauses “Drei Könige” in Rheinfelden, CH
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Garten
Vor 250 Jahren entstand das Gasthaus, nach über 20 Jahren erbitterten Widerstand, als eines der ersten Gebäude außerhalb der Stadtmauern. So wie das Gebäude damals die Stadtentwicklung beeinflusste, dient auch der nächste Abschnitt der Geschichte des Gebäudes der Stadtentwicklung. Kleine, unkompliziert mietbare Räume für junge soziale Unternehmen, für Bürgerinitiativen und für CoWorking. Im Erdgeschoss befinden sich ein Veranstaltungsraum, der die Bevölkerung Rheinfeldens wieder in ihr bekanntes Gebäude einlädt. Des weiteren bietet eine Blumerei und Imkerei Produkte aus dem Garten, der nun eine Renaissance erlebt. Der ehemalige 12.000 m2 große Ziergarten wurde in den 1970er Jahren den baulichen Erweiterungsplänen für 7-geschossige Wohnbauten geopfert. Der Entwurf sieht ein Wiederaufblühen des Gartens vor. Eine vielfältige Bepflanzung schafft eine urbane Oase, die einen Rückzugsort von Bahn, Straße und Hochhaus bietet. In der Gartenoase befindet sich ein Pavillon, der den Mitgliedern der Wohngenossenschaft zur Verfügung steht. Der Holzskelettbau wird durch vertikale Lisenen gegliedert und durch eine Kasettendecke mit Satteldach gedeckt. Der andere Eingang zum Ensemble führt über den Hof. Hier befinden sich Nebenfunktionen und ein Nutzgarten. Das Bestandsgebäude wird von den unsensiblen Anbauten befreit, gleichzeitig erinnern bauliche Strukturen an die einstigen Volumen. Der ehemalige Veranda-Anbau wird zurückgebaut, nur der untere Teil der Mauern wird erhalten. Eine leichte Stahlkonstruktion interpretiert die Form neu und bietet Platz für eine Pergola. Die Stahlbauteile befinden sich dabei an Ort und Stelle der früheren Tragstruktur. Ein riegelförmiger Baukörper schafft Wohnraum für unterschiedlichste Gemeinschaften und Lebensabschnitte. Die Fassade orientiert sich am Bestand. Das Format der Fenster leitet sich aus den Fensterformaten des Bestandsgebäudes, inklusive Zarge, ab. Der Schiebeladen ist, wie das Entfallen der Sprossen, eine Abstraktion der Bestandsformate. Auch durch die Aufnahme der Höhen des Bestandes ist der Bezug eindeutig. In regelmäßiger Anordnung wickelt sich die Fassade um den Riegel. Nur im Gegenüber mit dem Bestandsgebäude entwickelt die Fassade eine spannende Störung, in der die Fensterachsen des Bestandes übernommen werden.
Prüferin: Anke Naujokat
Co-Prüferin: Anne-Julchen Bernhardt
Betreuerin: Verena Hake
Kontakt Absolvent: lukas.suter@rwth-aachen.de