Max Obermark & Bonnie Grön // Lernen von Neapel - Perspektiven für das Bahnhofsviertel
–
Perspektive
Die Thesis beschäftigt sich mit einem 135 Hektar großen Areal im Osten des Stadtkerns von Neapel. Das Gebiet erstreckt sich entlang der Gleise des Hauptbahnhofes und wird im Süden und im Osten von einer Industriezone umgeben. Auf dem von Gleisanlagen umgebenen Areal befinden sich die Gebäude des ehemaligen Güterumschlagbahnhofes. Der größte Teil der Fläche wird heute für das Parken von Fahrzeugen genutzt, oder von der Bahngesellschafft als Materiallager verwendet. Die Bestandsgebäude werden überwiegend von logistischen Nutzungen belegt, jedoch gibt es vereinzelt Umnutzungen durch universitäre Einrichtungen. Auf der Grundlage einer Analyse der umliegenden Stadtteile, hinsichtlich ihrer Baustruktur, der Nutzung der öffentlichen Stadträume und der Verteilung der öffentlichen Nutzungen, wurde von uns ein Masterplan erstellt, der für das Areal ein alternatives Entwicklungsszenario zeichnet. Das Konzept gliedert sich in fünf Themen. Das Nutzungsprofil, die räumliche Zonierung, der Umgang mit den Grenzen, die Gestaltung der öffentlichen Freiräume und die Integration des Industrieerbes. Zu Beginn wurde ein Konzept für die Nutzungsverteilung auf dem Areal erstellt, welches es in vier Zonen gliedert. Der erste Bereich, am Eingang im Westen, erfordert aufgrund seiner Nähe zum Bahnhof ein robustes Nutzungskonzept, das sich in den Rhythmus des Ortes einfügt. Es ist als 24-Stunden-Quartier konzipiert, das gewerbliche Nutzungen, Gastgewerbe, Büros und Freizeiteinrichtungen umfasst. Durch die Bebauung soll eine offene Grenze und eine einladende Geste geschaffen werden. Der zweite Bereich wird von den bestehenden Gebäuden des ehemaligen Güterbahnhofs geprägt. Durch Umnutzung sollen hier Räume geschaffen werden, in denen sich ein kreatives Milieu entwickeln kann. Arbeiten, Lernen und Wohnen sollen hier in unmittelbarer Nachbarschaft stattfinden. Der dritte Bereich ist ein Wohnquartier mit gewerblichen und öffentlichen Nutzungen im EG. Damit soll dem Bedürfnis der Stadt nach Wohnraum entsprochen und gleichzeitig Verdichtung geschaffen werden. Die vierte Zone ist der neu geschaffene Park, der eine weiche Grenze zum Industriegebiet im Osten erzeugt. Die vier Bereiche wurden anschließend bis in den Maßstab 1:333 vertieft, um zu zeigen, wie sich das Entwurfskonzept am Ort räumlich manifestiert. Des Weiteren, wurde eine theoretische Abhandlung zu den Texten Walter Benjamins über Neapel und zum Konzept der „Open City“ von Richard Sennet erstellt.
Prüferin: Prof. Anne-Julchen Bernhardt
Co-Prüfer: Prof. Ferruccio Izzo, Universita di Napoli Fed-erico II
Betreuerinnen: Milica Lopicic, Mariana Ascolese
Kontakt Absolvent:in:
max.obermark@rwth-aachen.de
bonnie.grön@rwth-aachen.de