Niclas Lersch // Projekt M3 - Rathaus-Quartier Eschweiler

 

 

Das Projekt Rathaus-Quartier im Herzen Eschweilers hält durch die Lage und Bedeutung des Plangebietes eine hohe Brisanz regional, aber auch überregional, inne. Verschiedene Aspekte und Aufgaben ergeben sich durch die äußeren Faktoren, das städtebauliche Konstrukt und den Naturraum Inde. Folgende Aufgabenstellung gilt es zu beantworten: Leerstand großer Einkaufskomplexe im Stadtzentrum als Chance - Im Zuge der Globalisierung und dem Vormarsch des Internethandels durch die Digitalisierung verzeichnen viele kleine und mittelgroße Städte große Leerstände und brachliegende Flächen im Stadtzentrum. Diese Missstände müssen als große Chance für die ganze Stadt gesehen werden, jedoch auch als Herausforderungen. Welche Handlungsstrategien können den Städten helfen, diese Aufgaben zu meistern? Welche Nutzungsstrukturen und Aufgaben werden die Stadtzentren in der Stadt von Morgen erfüllen? Chancen und Potentiale des Rathaus-Quartiers in Eschweiler - Die spezielle Situation in Eschweiler erlaubt ein Neu- denken genau dieser benannten Einkaufskomplexe. Das zurzeit brachliegende Gelände gilt es zu überdenken und die Beziehung und Einordnung in Eschweiler zu definieren. Welche Rolle wird das Rathaus-Quartier für die Stadt einnehmen? Welche Raum- und Nutzungsstrukturen werden für die Stadt von Morgen notwendig sein? Welche Verbindungen gibt es zur direkten Umgebung und an die Infrastruktur Eschweilers? Außerdem birgt sich in der Namensgebung des „Quartiers“ bereits ein hoher Annspruch an der Areal.

„Das Quartier als Dualismus aus lokaler Identifikation (Definiertem Raum) und einem gesamtstädtischen Kontext“ Im Jahre 2016 erfolgte ein Ideenwettbewerb für die Namensgebung der Fläche rund um das Rathaus. Die große Mehr- heit aller Beteiligten sprach sich im Folgenden für den Namen „Rathaus Quartier Eschweiler“ aus. Der Begriff des Quartiers darf in diesem Zusammenhang jedoch nicht alleine als Trendbegriff verstanden werden. Vielmehr liegt hier die Verpflichtung zugrunde, den Anforderungen eines modernen, nachhaltigen Quartiers zu genügen. Welche Anfor- derungen sind dies genau? Was muss ein funktionierendes Quartier können oder beinhalten? Wie müssen oder dürfen die unterschliedlichen Aspekte aus sozialen, wirtschftlichen und ökologischen Faktoren gewichtet werden. Eine einheitliche Definition des Begriffs gibt es noch nicht, was die Sache an sich noch spannender gestaltet. In der weiteren Ausführung wurde zunächst auf Basis der Analyse ein gesamt-innerstädtisches Handlungskonzept in Form einer Rahmenplanung entworfen. So wird die Bedeutung und Funktion des Gebietes im städtischen Kontext de- finiert. Das Quartier stellt hierbei als Zentrum für Naherholung und Freiraum die letzte Kernkompetenz für eine nach- haltige und zukunftsorientierte Stadt dar. Die Betonung des Raumes wird hier durch ein gezieltes Freilassen geformt. Ein Aspekt, welcher in der Innenstadt nur selten zu finden ist und somit die Qualität nochmal steigert. Auch werden die umgebenden Raumbezüge der Inde oder zum Marktplatz aufgenommen. In der städtebaulichen und architektonischen Ausformulierung des Entwurf wird ebenfalls der Fokus auf eine zurückhaltende, klare Formsprache gelegt. Desweiteren findet sich ein Aufgreifen der ursprünglichen Landschaftform der Aue in Verbindung mit der Indeführung wieder. Aus der Kombination dieser beiden Aspekte wächst ausgehend von der Inde der Indepark rund um das Rathaus.

 
 

Prüferin: Univ.-Prof Dipl.-Ing Christa Reicher
Co-Prüfer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Lohrberg
Betreuer: Andreas Klozoris

Kontakt Absolvent: niclas.lersch@rwth-aachen.de