Leonard Teepe // Hafentor Münster – Ein neuer nachhaltiger Gebäudekomplex für die Hafensüdseite

 

 

Der Entwurf des Hafentor Münsters beschäftigt sich mit dem letzten freien Grundstück auf der Südseite des Münsteraner Stadthafens, dem Bereich der Einmündung des Dortmund-Ems-Kanals in den Hafen. Dieser exponierten Lage entsprechend nimmt die geplante Bebauung vorhandene Bezüge der angrenzenden nördlichen und gegenüberliegenden Gebäudekanten auf. Sie schafft in ihrer Höhenstaffelung einen akzentuierten Endpunkt des Südufers. Gemeinsam mit dem auf dem nördlichen Ufer geplanten Hochhaus ergibt sich eine einladende Torsituation zum Stadthafen. Akzentuiert wird der Gebäudekomplex durch zwei Hochpunkte, die als Türme ausgebildet werden. Das Volumen, welches die beiden Türme verbindet, beginnt mit der Höhe der niedrigeren Bebauung des Südufers und steigt dann zu dem nordöstlichen Hochpunkt an. Das Gebäudevolumen ist durch Einschnitte differenziert und strukturiert. Über den eingeschnittenen Innenhof und das Atrium gelangt Licht ins Gebäude. Zugleich bilden diese beiden Bereiche in ihrem Zusammenspiel das Zentrum des Gebäudes. Die Nutzungsstruktur des Gebäudes ist auf eine vielschichtige und nachhaltige Nutzung ausgelegt. Dabei werden Nutzungseinheiten unterschiedlicher Ausprägung und Größen geschaffen. Durch die gleichmäßige Verteilung der Fluchttreppenhäuser können die Nutzungseinheiten weitestgehend variabel gestaltet werden. Unterstützt wird die Variabilität durch die regelmäßige Tragstruktur und die offene Grundrissgestaltung. Neben einer gastronomischen Nutzung im EG und 1.OG befinden sich auf den Etagen flexibel gestaltete Büroflächen, Ateliers und Werkstätten sowie zentrale Nutzungen, bestehend aus Seminar-, Veranstaltungsräumen und Präsentationsflächen. Die Fassadengestaltung des Gebäudes wird durch einen massiven Sockel sowie einem Wechsel aus transparenten und transluzenten Fassaden geprägt. Dabei werden materielle Bezüge der vorhandenen und der historischen Bebauung aufgenommen. Das Materialkonzept basiert auf dem Grundgedanken eines nachhaltigen und kreislaufgerechten Bauens. Bei der Auswahl der Fassadenmaterialien wurden daher bewusst Recyclingstoffe ausgewählt. So besteht beispielsweise das Verblendmauerwerk aus Recyclingklinker. Die transluzente Fassade wird durch Glaskeramikplatten, die ebenfalls aus vollständig recyceltem Glas hergestellt sind, definiert.

 
 

Prüferin: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Sabine Brück-Dürkop
Co-Prüfer: Prof. i.V. Ir. Fred Humblé

Kontakt Absolvent: leonard.teepe@rwth-aachen.de