Nachruf Walter Buschmann

12.06.2023
 

Walter Buschmann
*1949 †2023

Die Fakultät für Architektur der RWTH Aachen betrauert den Tod von Walter Buschmann, der zunächst als Dozent und seit 2010 als außerplanmäßiger Professor fast 20 Jahre lang an der Fakultät die Industriebaugeschichte und die Industriedenkmalpflege gelehrt hat. Seine Promotion im Jahr 1979 untersucht die Entwicklung der Industriestadt Linden im 19. Jahrhundert und mit dem Großinventar „Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau“ folgte 1998 die Habilitation.

1980 begann Walter Buschmann als praktischer Denkmalpfleger beim Landeskonservator Rheinland und übernahm dort ab 1990 die Referatsleitung für den Bereich „Technik- und Industriedenkmale“ bis zu seinem Ausscheiden 2014. Er betreute zusammen mit den lokalen Denkmalschutzbehörden damit nicht nur ca. 2500 Denkmale im Rheinland mit dem westlichen Ruhrgebiet, sondern erforschte und vermittelte vor allem auch in vielfältigster Art und Weise diese in Europa einmalige Ansammlung des industriekulturellen Erbes. Einer seiner bekanntesten Erfolge war sicher die maßgebliche Beteiligung am Erhalt und der weiteren kulturellen Entwicklung der Zeche Zollverein in Essen.

In unzähligen inspirierenden Vorträgen, Aufsätzen und Buchpublikationen widmete sich Walter Buschmann dem Thema Industriekultur und als unterstützenden Plattformen gründete er 2003 den Förderverein Rheinische Industriekultur e.V. und 2014 in Zusammenarbeit mit unserer Fakultät das Institut. Industrie – Kultur – Geschichte – Landschaft e.V.

Walter Buschmann war in Bezug auf das industrielle Erbe im Rheinland wahrscheinlich der bedeutendste Fachmann und wir sind ihm sehr dankbar, dass er den Studierenden und aber auch uns Lehrenden viele Jahre lang als Dozent und seit 2010 als außerplanmäßiger Professor der Fakultät sein umfängliches Wissen in Seminaren und im Rahmen von Exkursionen vermittelt hat.

In tiefer Trauer finden wir uns gemeinsam mit Vertreter*innen der Architektenschaft, der Denkmalbehörden, der Forschung, der Politik, der Kultur sowie der Zivilgesellschaft vereint. Ganz besonders denken wir an seine Frau Ilsetraut Popke und die Familie.