Nachruf Michael Schniedermeier

  Portrait Urheberrecht: © Mahmud Telfah

Michael Schniedermeier (29.12.1952 – 23.10.2019) ist nach etwa zweijähriger Krankheit verstorben.

Alle seine Freunde, Künstlerkollegen und natürlich seine früheren Arbeitskollegen vom ehemaligen Lehrstuhl für Plastik sind betroffen von Michaels Tod. Man merkte sofort wieder, wie beliebt Michael Schniedermeier an der Fakultät für Architektur gewesen ist: Ein anerkannter Lehrer, geschätzter Fachmann und hilfsbereiter Zuhörer - und ein Erzähler!

Dabei war er zuerst einmal Künstler durch und durch, Grafiker, Keramiker und vor allem Bildhauer. Er machte Köpfe, er machte Menschen, Männer und Frauen. Zuerst eher Männer, zuletzt eher Frauen. Warum in dieser Abfolge? Konnte er nicht sagen. Oder wollte er nicht sagen. Waren die Männer eher in Bronze modelliert, vom Grübler bis zum gestikulierenden Papst – so waren die Frauen eher aus Holz geschnitzt, genossen zuletzt eine zurückhaltend-fokussierte Farbigkeit. Das Material war ihm wichtig und vielleicht ein Indiz, es hatte generell große Bedeutung für Michael Schniedermeier. Das Bildhauerzeichen in chinesischer Schrift benutzte er als Stempel und Logo, es war aber auch auf seinen Körper tätowiert. Die Schriftzeichen bedeuten: „Kunst ist Lust“.

Mit seinem Tod verliert die Fakultät für Architektur einen hochgeschätzten Kollegen und hervorragenden Lehrer.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Sabine Brück
Axel Friedrich

18.11.2019