Halden bleiben - Acht für Alsdorf

01.10.2018

"Acht für Alsdorf" ist eine Gruppe von Architekturstudierenden der RWTH, die sich für die Aufgabe interessiert haben, sich der Stadtgeschichte von Alsdorf anzunehmen und dabei Stadtgeschichte, Kulturgeschichte und Architekturgeschichte zu reflektieren. Und "kennen lernen, wie Kunst geht"… Um Wissenschaft im klassischen Sinn ging es dabei nicht - Neugier und Naivität standen am Anfang. Damit kommt man in das Spiel, aber nicht an den Kern der Dinge…

  Reliefplatte Urheberrecht: © Christoph Heuer

Die "Steigerführung" im Energeticon hat uns schon etwas mehr Realität eingetragen: die Bergmannskluft, Schnitzereien aus purer Kohle, gelebte Berichte von Katastrophen unter und über Tage, die Waschkaue, das "Zubbeldier" und der Bergmannsschnaps - schnell war klar: Der Bergmann ist das zentrale Thema in Alsdorf - er ist es, der einst ging, gehen musste, gegangen wurde…und er ist es, der "bleibt", dort, wo die "Halden bleiben".

Das Team hat acht sehr unterschiedliche Entwürfe zur Abgabe erarbeitet: Von der multimedialen Klangskulptur, über partizipatorische Konzepte mit Bürgerbeteiligung bis hin zu Parkinstallationen und Bild-Objekt Kombinationen reichte die Bandbreite der Ideen, die allesamt in der Teamarbeit entwickelt wurden. Durchgesetzt hat sich der Entwurf: Geschichtsplatte – auf vergessenen Pfaden“.

Dabei wird der Weg der Bergleute unter Tage thematisiert: Nach einer Karte der unterirdischen Gänge werden bestimmte Strecken auf einen heutigen Stadtplan übertragen. An markanten Punkten werden in die Gehwege, die auf diesen Strecken liegen, Metallgussreliefs eingelassen. Pfeile auf den Reliefs weisen zum jeweils nächsten Punkt. Folgt man diesen Wegweisern durch die Stadt, so wandelt man quasi auf den unterirdischen Pfaden, die die Bergleute gegangen sind. Dabei entsteht ein ungewöhnlicher Stadtrundgang, der Vergangenheit und Gegenwart durch das künstlerische Konzept miteinander verbindet und die Geschichte der Stadt mit einfachen künstlerischen Mitteln vergegenwärtigt.

Das Projekt beginnt mit einer realisierbaren Anzahl an Reliefplatten und kann später nach und nach durch öffentliche oder private Initiative weitergeführt werden. Derzeit werden die Kosten ermittelt, es gibt unterschiedliche Gießtechniken und Materialien.

Wichtig: Die Platten, die wir in Alsdorf verlegen, sollen nicht die Letzten sein - wir wünschen uns, dass mehr "vergessene Pfade" gegangen werden können - darum rufen wir die Bürger von Alsdorf auf: Macht mit beim „Geschichtsparcour“ - spendet selbst eine Geschichtsplatte, macht euren Vorgarten zum "Bergmannspfad", lasst die Geister der Bergleute auferstehen und folgt ihnen in dunkle Schächte.

Folgende Studierende haben den Wettbewerb als Team gewonnen:

Claudia Decowski, Pitt Lion Gerlich, Christoph Heuer, Carlos Kempf, Vanessa Koepper, Jessica Ortin Roth, Philipp Riederer von Paar, Caroline Thaler

Herzlichen Glückwunsch!