Jonathan Schmalöer erhält Förderpreis für Architektur und Städtebau

  Hochhaus Urheberrecht: © Jonathan Schmalöer
11.10.2022
 

RWTH-Alumnus und Architekt Jonathan Schmalöer erhält neben Philipp Valente in diesem Jahr den Förderpreis der Stadt Dortmund in der Sparte „Architektur und Städtebau“. Der Preis wird seit 1978 alle zwei Jahre in wechselnden Kunstsparten verliehen und ist nach einem Ratsbeschluss von 2022 mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Die beiden Gewinner teilen sich das Preisgeld. Die Jury unter dem Vorsitz von Stadtrat Ludger Wilde traf die Entscheidung am 26. August 2022. Die Jury sieht in beiden Preisträgern unterschiedliche, aber gleich starke baukünstlerische Persönlichkeiten, die Architektur und Städtebau in vielfältigen Kontexten und in zukunftsfähigen Perspektiven denken. Sie zeigen nach Ansicht der Jury jeweils eine architektonische wie künstlerische Haltung, die dazu beitragen kann, Architektur und Städtebau humaner, sozialer und ökologisch sinnvoll werden zu lassen. Die Förderpreise werden am 11. Dezember 2022 in einer Feierstunde von Oberbürgermeister Thomas Westphal im Baukunstarchiv NRW verliehen.

Jonathan Schmalöer wurde 1991 in Dortmund geboren und studierte Architektur in Aachen und Graz. Er ist Mitarbeiter bei LuFo Raumgestaltung an der RWTH Aachen. Die Jury beschreibt Jonathan Schmalöer als einen jungen Architekten mit einem Blick für zukünftige Themen. Im Vordergrund seiner Arbeit stehe ein ökologisches und gesellschaftliches Bewusstsein, das sich gegen die Wegwerfmentalität wendet. Materialkreisläufe, Bauen im Bestand, Low-Tech – das sind nur einige Begriffe, mit denen er sich in seiner architektonischen und künstlerischen Tätigkeit beschäftigt. Seine architektonischen Entwürfe zeigen einen sensiblen Umgang mit vorhandenen städtischen Strukturen und dem baulichen Bestand. Seine künstlerischen Arbeiten stellen das Erzählerische in den Vordergrund und bedienen sich der Mittel der Sprache und der Fotografie. „Mit Jonathan Schmalöer wird eine Persönlichkeit gewürdigt, die architektonische Bedingungen und Prozesse, aber auch die eigene Rolle, die politischen und sozialen Möglichkeiten immer wieder aufs Neue kritisch und produktiv hinterfragt“, so die Jury.

Mit dem Preis will die Stadt Dortmund Künstler*innen fördern, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, die durch Geburt, Wohnsitz oder ihr Werk mit Dortmund verbunden sind und deren künstlerischer Ausdruck ein charakteristisches inhaltliches oder strukturelles Profil beinhaltet und die kulturellen Ausdrucksformen der genannten Sparte repräsentiert.

Beworben hat sich Jonathan Schmalöer unter anderem mit seiner 2019 am Lehrstuhl für Raumgestaltung entstandenen Master-Thesis "Neuordnung eines 60er Ensemble, Dortmund" (Prüfer: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder). Kurzbeschreibung der Thesis:

Das südliche Nordmarktquartier in Dortmund zeichnet sich vor allem durch eines aus: Wo früher eine gründerzeitliche Blockrandbebauung zu finden war, stehen heute die monofunktionalistischen Wohnsolitäre der 60er Jahre. Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich mich einem dieser Solitäre und seinem Umfeld gewidmet: Dem sogenannten Horrorhochhaus. Dabei ist ein städtebauliches Konzept für die Revitalisierung des Quartiers entstanden und ein Entwurf für die Nachverdichtung der Parzellen rund um das alte Hochhaus.

 

Auszug der Bewerbung