Gesine Glaubitt und Simon Ibald gewinnen BDA Masters
Herzlichen Glückwunsch! Gesine Glaubitt und Simon Ibald erhalten für ihre jeweilige Bachelorthesis den BDA Masters 2022. Der BDA NRW vergibt den Preis seit 2008 jährlich als Stipendium für Absolvent:innen der Bachelorstudiengänge Architektur und Städtebau. Am 22. November tagte die Jury aus Sven Aretz (Architekt BDA, Köln), Gert Lorber (Vorsitzender des BDA Landesverbandes NRW), Jochen Reetz (Architekt BDA, Köln) und Prof. Lydia Rintz (Architektin, Berlin) unter dem Vorsitz von Christina Köchling (Architektin, Berlin). 27 Arbeiten waren von den 13 teilnahmeberechtigten Hochschulen nominiert worden. Die Jury verlieh fünf gleichrangige Preise.
FORMA URBIS – Museum am Forum Romanum, Gesine Glaubitt:
Die Forma Urbis Romae war ein monumentaler Stadtplan der Stadt Rom und ist heute nur noch in Fragmenten erhalten. Der Entwurf von Gesine Glaubitt sieht in unmittelbarer Nähe zum Forum Romanum und dem kapitolinischen Hügel einen Ausstellungsort vor, der dem Andenken an die Fragmente in doppelter Hinsicht gerecht wird.
Verschiedene Ebenen, von teilweise in den Fels gehauenen Erschließungswegen und Terrassen, nutzen die Topographie des steil abfallenden Geländes, um Besuchern unterschiedliche Ausblicke auf die Stadt, das Forum Romanum und die Forma Urbis zu ermöglichen. Ein Turm, Terrassen, Plateaus, Treppen und ein in sandsteinfarbigen Klinker gemauerte Kreuzgang schmiegen sich als städtebauliches Puzzlestück an den felsigen Hang. Um der Größe der historischen Karte von 13 x 18 Metern gerecht zu werden, können die Besucher nicht nur die Fragmente der Forma Urbis innerhalb des Kreuzgangs besichtigen, sondern auch die ursprünglichen Maße der Karte als eine in den Boden eingelassene Replika begehen und erleben. Der Turm bildet den höchsten Aussichtspunkt, ein weithin sichtbares Zeichen und beherbergt den barrierefreien Zugang der Ebenen.
Der Entwurf überzeugt durch die Symbiose der städtebaulichen Verknüpfung und die Möglichkeit die Forma Urbis aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Form und Matrialität passen sich dabei sensibel den vorherrschenden Formen, Farben und Materialien des historischen Roms an.
Prüfer: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder
Betreuung: M. Sc. Jonathan Schmalöer
ADD-ON – Erweiterung Universität Bonn, Simon Ibald:
„Auf den Punkt“ – so steht es in einer Mitschrift der Jury.
Auf die Fragestellung, wie an diesem Ort, zwischen dem historischen Lenné-Haus und dem denkmalgeschützten Hauptgebäude der Universität Bonn, neue Flächen für den Lehrbetrieb entstehen können, gibt die Abschlussarbeit von Simon Ibald eine überzeugende und zugleich sensible Antwort. „Frech“ besetzt der leicht wirkende Körper das Baufeld. Die intelligent einfach gedachte Struktur fügt sich gestalterisch selbstbewusst in das heterogene städtebauliche Gefüge. Zum anderen wirkt die feingliedrige Transparenz als Bindeglied zwischen Stadtgarten und dem bisweilen nicht mit einbezogenen Grünzug an der Konviktstraße. Das Gebäude bedient sich unterschiedlicher Bauteile und bringt diese in ein stimmiges Gesamtsystem. Reduziert auf das Notwenige, entsteht ein Gleichgewicht aus struktureller Angemessenheit, materieller Effizient und architektonisch-räumlicher Qualität.
Die Grundrissarbeit ist präzise. Die Polychromie überzeugt!
Prüfer: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hartwig Schneider